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Baumefarben am Atlantik

Die Verbindung zu Dierk Weber in Portugal ermöglichte es uns Urlaub und Ruderfahrten in Nordportugal zu machen.
   Kurze Rückblende: 1998 hat der Stralsunder RC Gigs in Faro in einer deutschen Schule stationiert, worauf eine Richtershorner Truppe Ostern 99 eine Woche an der Algarve verbrachte.
   Dierk und seine Frau Ingrid haben inzwischen Ihren Lebensmittelpunkt ganz nach Troviscal bei Aveiro ca. 80 km südlich von Porto verlegt. Bei einem Wiedersehen zur Sternfahrt „Wiking“2001 lud Dierk uns zu sich ein auch zum Rudern mit seinem Zweier. Durch seine derzeitig angespannte Arbeitssituation war sein Zweier auf der Prioritätenliste eher weit nach unten gerutscht; so hatte sich die Sonne am Breitengrad der iberischen Halbinsel so ziemlich das Beste von dem Klinkerzweier geholt. Schon bei unserer Ankunft war klar, auch eine XXL-Rolle Klebeband würde nicht reichen um ... Dierk winkte ab, macht Urlaub, es gibt so viel zu sehen und nutzt die Annehmlichkeiten des Anwesens(10x5m Pool überdacht u.v.m.) wir würden unsere 30Urlaubstage keine lange Weile haben; relativiert 23 denn die rund 3000km Entfernung will erst gefahren sein und wir im Urlaub und nicht an Rekordzeiten von Pendlern (unter 30h) orientiert – ließen wir es ruhig auf verschiedenen Strecken angehen. Durch ausreichende Niederschläge, außer in den drei Sommermonaten, ist das Land grün im Gegensatz zu Spanien. Neben unseren Ausflügen zum Strand, in die Berge und Städte Coimbra, Aveiro und natürlich Porto juckte mich die Anwesenheit von Rudermaterial. Die augenscheinliche Vollständigkeit ließen mich anfangen eine Wiederbelebung durchzuführen. Den Wunsch nach mindestens 1kg Epoxy und verschiedenen Kupfernägeln konnte Dierk nicht erfüllen. So mussten unkonventionelle Wege jenseits des Sportbootbaus zum Ziel führen. So kamen Baumarkt leisten ein 2-Komponenten Spezialbeschichtung und ein Elektrotacker zur Anwendung. Der Zweck heiligt die Mittel und so kam schließlich der Tag der Erprobung näher. Susanne plante, sie nannte es Stapellauf an der Pateira de Fermentelos, einem 1km langen See mit etwa 1m Wassertiefe dem Boot Wasser anzubieten. Und siehe da, bis auf eine Lecknase die den Innenkiel umspielte war der Bootskörper okay und die Ruderanlage passte auf Anhieb. Anschließend gab es Schinken, Käse, Honigmelone und natürlich einen Garafon Tinto(5l Bottle Roten). Die Transportfrage für die Gig lösten wir mit Dierks modifizierten 2,7t Hänger. Warum mod.? Es sollte ein leichter Hänger sein, der dann mit dem KZ des Autos rollt. Wie? Eine Achse stellen wir mal beiseite, die andere verrücken wir etwas und so ne Bremsanlage brauchen wir dann auch nicht und das das dann nicht so federt oder gar dämpft, muß der Fahrer mit Können! (auf portugiesischen Strassen) ausgleichen; und schon läuft er hinterher. 
   Nach diesem Einstand hatten wir logisch Lust auf mehr. Zwei Tage beruderten wir die Ria de Aveiro, ein ca. 60km langes Tidengewässer. Man sollte die Wechsel von Ebbe und Flut beachten, sie verursachen stellenweise kräftige Strömungsverhältnisse. Die „Riesenbadewanne“ Ria wird mit dem recht schmalen Seekanal zum Atlantik gefüllt und entleert und bei mehr als 1,5m Tidenhub entsteht eben Strömung, so dass wir einmal gar kräftig zu fassen mussten, um eine Einfahrt zu kriegen. Den offenen Atlantik mussten wir uns trotzdem ansehen. Allerdings bei nur noch schwach auflaufendem Wasser. Da die dortigen Angler mit kleinen Booten Wellen vom Feinsten erzeugten drehten wir aber 30m vor der Spitze der Außenmole um. Am nächsten Tag ging’s dann nach Norden von Barra nach Torreiro. Die Fischer registrierten unser kleines Boot, aber trotzdem das Wanderrudern völlig unbekannt ist, schenkte man uns nicht allzu viel Beachtung. Portugiesen brauchen es entweder riesig, schnell oder quietschbunt. Mehr Fahrten waren in 2002 nicht möglich, aber vielleicht sieht uns 2003 auf dem Douro. Bei einer Tagesfahrt mit einem Ausflugsboot haben wir die Landschaft und die portugiesische Freundlichkeit – die Lust zu Leben – erlebt. Großschleusen 14 und 35m Hub in die Ruderboote nur mit Sondergenehmigung kommen sind nur äußerst beschwerlich (eher nicht) zu umtragen. So sind dann entweder Sternfahrten oder Landdienst/Wechselteam aus meiner Sicht am sinnvollsten. Portugal bietet sicher noch viel mehr Ruderreviere denn es gibt sehr viele Stauseen (Stromgewinnung) und Flüsse ( Mondego, Tejo u.a.), es sind aber immer größere Entfernungen durchs bergige Land zu überbrücken. Also Kurzurlaub is nix; noch 390km bis Berlin auf der A9 – das war  der Urlaub 2002. 

notiert von Susanne und Ingo 

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